Yangon 

Am 28. Dezember fliege ich mit Thai Lion, einer Billigfluglinie, von Bangkok nach Yangon. Über eineinhalb Stunden Verspätung will ich mich also nicht beklagen, zumal ich am Tag zuvor vom guten Service der Hotline überrascht war. Auf meinem Handy hatte ich nämlich vergeblich nach einer Bestätigung meiner Online-Buchung gesucht. Die hilfsbereite Dame die ich nach langem Warten auf der Hotline erreiche, bestätigt mir die Buchung und sagt mir zu sie per Mail nochmals zu schicken. Aber – es kommt keine Mail. Als ich dann die Erleuchtung habe und in meinem Spam Ordner nachschaue finde ich zehn Buchungsbestätigungen. 😁 Erleichterung! 

Im Flughafen von Yangon stehe ich dann in der Warteschlange vor der Passkontrolle und lese gelangweilt in meinem e-Visum und erlebe meinen nächsten Schreckmoment bei dem Satz: „Der Besitz des Visum allein genügt nicht, um nach Myanmar einzureisen, auch die folgenden Punkte müssen erfüllt werden….. 3. Besitz eines bestätigten Rückflugtickets.“ Ummm, habe ich nicht!!! Was nun???? Da bleibt jetzt nur eines – Augen zu und durch. 

Der Dame an der Passkontrolle zeige ich meinen Pass, das Visum und ein zuversichtliches Lächeln. Mehr kann ich nicht tun. Sie schaut sich meine Papiere genau an, drückt den Stempel in den Pass, lächelt freundlich zurück und winkt mich durch. Puhhh, nochmal Glück gehabt. Vielleicht sollte ich in Zukunft solche Papiere doch genauer lesen. 

Die Tage in Yangon verlaufen mit viel Laufen. Die Wege sind immer weiter als geplant und regelmäßig verlaufe ich mich trotz Google Maps, das mich etliche Male im Stich lässt. Yangon mit seinen 5 Mio. Ew. ist fast so groß wie Bangkok aber m. E. wesentlich unübersichtlicher. Außerdem muss man sich hier viel mehr auf den Verkehr konzentrieren. Als Fußgänger hat man schlechte Karten denn die Autofahrer nehmen herzlich wenig Rücksicht. 

Das Stadtbild ist oft noch geprägt von Gebäuden im Kolonialstil und prächtigen Pagoden. Daneben finden sich auch ganz moderne Bauwerke aber auch armselige Hütten entweder aus Wellblech oder im traditionellen Stil auf Pfosten gebaut. 




Die Shwedagon Pagode ist zur Renovierung leider eingerüstet aber dennoch eindrucksvoll.

Zu der Glocke im vorletzten Bild mit dem Namen " Maha Ganda" ( große Stimme) gibt es eine nette kleine Geschichte. 

Im Jahr 1825 wollten sich britische Soldaten die Glocke unter den Nagel reißen. Allerdings hatten sie sich mit den 23 Tonnen wohl übernommen, denn sie versenkten damit ihr Schiff. Ein Jahr später, die Engländer waren nicht mehr im Land, gelang es den Burmesen zur Verwunderung der Briten die Glocke vom Grund des Flusses zu bergen. 

Spaziergang im Kandawgyi Park am gleichnamigen See. Am Ufer liegt der Nachbau einer königlichen Barke. 

Königsthron, Ochsenkarren, verschiedene Trachten, Buddhafigur im National Museum 


Noch ein paar Bilder von der Stadt 



Bago


Für die Weiterreise Richtung Norden möchte ich gerne mal nicht mit dem Bus sondern mit der Bahn fahren, aber vorsichtshalber nur mal eine kurze Strecke. Das sind 60 km und dann werde ich sehen ob ich die restlichen 600 auch so zurücklegen kann. Rechtzeitig vor der Abfahrt bin ich am Schalter und löse ein "Upper Class Ticket" für umgerechnet 57 Cent. Da lohnt sich Bahnfahren noch richtig, und im Fahrpreis ist sogar eine Lebensversicherung eingeschlossen. Ich weiß nicht so recht ob ich mich darüber freuen soll. Zum richtigen Bahnsteig, der etwas umständlich zu erreichen ist, lotst mich ein Angestellter. Der Zug steht schon bereit, aber natürlich kann ich die Wagonnummern in birmesischer Schrift nicht lesen und wieder ist ein Bahnbediensteter zur Stelle der mich bis zum Sitzplatz führt. Hier wird nicht am Personal gespart.

Mit einer halben Stunde Verspätung fährt der Zug ab und die Fahrt verläuft, abgesehen von teils heftiger Schüttelei in alle Richtungen, sehr sehr gemütlich und nach zweieinhalb Stunden haben wir unser Ziel Bago erreicht. Aber...... den Rest der Strecke werde ich  sicher nicht per Bahn zurücklegen und ich lasse mir für den nächsten Tag gleich ein Busticket reservieren. 

Fotos: Ticket, Wagon, Schnappschüsse aus dem fahrenden Zug. 


Den kurzen Aufenthalt in Bago nutze ich zu einer Besichtigungstour zu den lokalen Sehenswürdigkeiten und das sind natürlich wie überall hier die Tempel. Zu dreien davon lasse ich mich kutschieren, nicht per Taxi oder Tuktuk, hier sind Mopedfahrer allgegenwärtig die ihre Dienste anbieten. Mit einem von ihnen bin ich auch vom Bahnhof zum Hotel gefahren, meinen großen Rucksack klemmte er einfach zwischen sich und den Lenker. 


Nyaung Shwe (Inle Lake) 


Nach zehn Stunden Fahrt kommt der Bus morgens um halb sechs in Nyaung Shwe an und hält am Ortsrand. Es ist noch zu früh um ins Hotel zu gehen, also schlendere ich die Hauptstraße entlang in der Hoffnung einen gemütlichen und vielleicht sogar warmen Platz zu finden. Hier ist es im Vergleich zu Yangon und Bago wesentlich frischer, um nicht zu sagen kalt. Meine Schritte werden schneller als ich von weitem den Schein eines Feuers sehe. Tatsächlich - ein Gasthof hat schon geöffnet - auf dem Gehweg brennt ein Feuer, darauf brutzelt ein junger Mann etwas in heißem Öl und einige Leute stehen erwartungsvoll um ihn herum. Außer einem Platz auf einem Hocker bekomme ich heißen, süßen Milchtee und später dann noch ein frisches Schmalzgebäck. Was will man mehr!! 

Den Tag verbringe ich mit Schlaf nachholen und einer gemütlichen Radlrunde im und ums Städtchen. Die zum Verleih angebotenen Fahrräder sind wohl eher auf asiatische Körpergröße ausgelegt. Als ich den Sitz höher stellen will, habe ich ihn gleich in der Hand. Auf meiner Runde durch die Straßen entdecke ich einen Verleiher der recht neue Mountainbikes anbietet und da steht mein Plan für den nächsten Tag schon fest: Radtour entlang oder um den Inle See. 

In dem alten Teakholz - Kloster sind Novizen beim Studium und Gebet ; Tätigkeiten im und ums Städtchen ; die Pagode wurde letztes Jahr gebaut; traditionelles und modernes Haus 

Der See ist etwa 22 km lang und von zwei Hügelketten eingeschlossen. Es könnte also bergig sein, aber mit dem Rad sollte die Fahrt kein Problem sein. Ich stelle ziemlich schnell fest dass nicht die paar Steigungen ein Problem sind, sondern der Straßenzustand. Irgendwie erinnert mich das an die Zugfahrt. Wann immer es geht weiche ich auf den ungeteerten Randstreifen aus, hier rollt das Rad wesentlich geschmeidiger. Vom See sehe ich nicht viel, die Straße verläuft weiter im Landesinneren, und ziemlich am Ende des Sees liegt dann das Dörfchen Inn Dein. 

Heute ist in Myanmar ein besonderer Tag. Mit Spielen für Jung und Alt feiern die Einwohner Myanmars den 71. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit. Am 4. Januar 1948 entließen die Briten das Land in Südostasien in die Unabhängigkeit. Unterwegs ist davon allerdings nicht allzu viel zu spüren. Auf den Feldern wird geerntet und geackert, wo dicke Rauchwolken aufsteigen wird der Saft des Zuckerrohrs ausgepresst und verarbeitet und auf einer Staßenbaustelle herrscht Hochbetrieb. Dreißig bis vierzig Leute sind auf dem kurzen Abschnitt tätig und zum Großteil sind es Frauen. Aber das kleine Dörfchen Inn Dein ist trotzdem voll mit hunderten von Menschen. Auf einem großen Platz tragen die verschiedenen Orte ihre Wettkämpfe zum Beispiel im Volleyball und natürlich Fußball gegeneinander aus. Drumherum wird Markt gehalten, gespeist und gefeiert. 

Bild 1: Info-Tafel zum Straßenbau. Unten steht: die BRD garantiert die Finanzierung durch die KfW Bank.

Bilder 4-6: Am Straßenrand habe ich "Brotzeit" für unterwegs gekauft. Der Inhalt entpuppt sich als sehr süßer, klebriger Reis - oder Bohnen? Das zweite Päckchen will ich liegen lassen, doch dann taucht ein Welpe auf, der sich über den Leckerbissen freut. 

Außerhalb von Inn Dein gibt es wie fast in jedem Ort auch eine Pagode, aber die hier ist einzigartig, denn sie ist umgeben von einem regelrechten Pagodenwald, und es kommen immer weitere dazu, alle versehen mit einer Tafel mit dem Namen des Stifters. Diese kommen augenscheinlich aus der ganzen Welt. Die Stupas sind zum Teil goldfarben, weiß oder backsteinfarben und dienen auch als Grabstätten. 

Um den See herum gibt es keine Straße, das hauptsächliche Verkehrsmittel ist hier eh das Boot. Also muss ich wieder den gleichen Weg zurück, allerdings nur bis Khaung Daing, denn von dort kann ich mich von einem Boot über den See fahren lassen und die Rückfahrt auf der anderen Seeseite fortsetzen. Während der Überfahrt stoppt der Bootsführer noch bei einem "Vorzeigefischer".​ Diese Fischer sind dafür bekannt, dass sie auf einem Bein stehend das Ruder mit dem anderen Bein bedienen um so beide Hände frei zu haben. Er macht seine Vorführung mit Eleganz und lässt sich dafür mit ein paar Scheinen belohnen. 

Derzeit bin ich der einzige Gast in dem kleinen Hotel "Blissful Inn" und werde entsprechend verwöhnt mit einem typisch burmesischen Snack : Salat aus grünen Tomaten, Salat aus Teeblättern, geröstete Bohnen und getrockneten Shrimps. Zum Abschied gibt es ein gemeinsames Essen mit verschiedenem Fisch. 

Kalaw


Am Abend bevor ich mit dem Zug nach Kalaw fahren will ziehen dunkle Wolken auf und in den Bergen um den Inle-See hört man Donnergrollen. Mir schwant Übles denn in Kalaw wollte ich gerne eine mehrtägig Trekkingtour machen, aber bei Regen durch matschigen Dschungel zu hatschen ist nicht so lustig. Warten wir mal ab. Während der Zugfahrt sieht man dass es ab und an tröpfelt, doch der nächste Tag bringt heftige Regenschauer mit sich. Damit ist das Trekking gestorben. Am letzten Tag meines Aufenthaltes ziehen zwar immer noch dunkle Wolken über den Himmel doch für eine Tagestour reicht es. 

Die Pagode ist komplett mit Spiegelmosaik verkleidet, Markttag in Kalaw, Nachwehen der Schlechtwetterfront

Pyin Oo Lwin


Von Kalaw geht es mit dem Bus nach einem kurzen Zwischenstopp in Mandalay in das weiter östlich gelegene Städtchen Pyin Oo Lwin. Ohne Voranmeldung suche ich mir in der Ortsmitte ein Hotel, sehr günstig für rund 4 Euro und checke ein. Im Dezember ist hier eine Gartenschau eröffnet worden und das Gelände besuche ich am Nachmittag. 

Der Glockenturm ist das Wahrzeichen der Stadt, dahinter eine Moschee ; auch die Pferdekutschen sind typisch hier; Gartenaustellung und Blick vom Aussichtsturm 

Die Bahnstrecke von Pyin Oo Lwin nach Osten führt bei dem Örtchen Gokteik über eine gleichnamige Brücke. Meine Gastgeber in Nyaung Shwe haben mir empfohlen diesen Abschnitt zu fahren. Am Bahnhof stelle ich anhand der wartenden Fahrgäste fest, dass die Strecke offensicht beliebt und bekannt ist. Die Tickets für die Upper Class sind schon vergriffen und so löse ich für ca 40 Cent eine normale Karte für die 80 km lange Strecke. In der "Ordinary Class" fahren hauptsächlich die Einheimischen und die Sitze sind nicht gepolstert sondern schlicht blau lackiertes Blech. Hier ist man mit einem gut ausgestatteten Hinterteil sicher im Vorteil😁. Als Tourist wird man gerade von jungen Burmesen gerne angesprochen, die ihre Englischkenntnisse unter Beweis stellen wollen und so ergibt sich unter der Fahrt das eine oder andere kurze Gespräch und dabei werden einem oft Knabbereien oder Früchte angeboten. Auch er Blick aus dem langsam dahinrumpelnden Zug ist immer wieder interessant. Neben großen Flächen mit Reis und Zuckerrohr wird auch ganz viel Gemüse angebaut. 


Bahnhof mit Verkäuferinnen; bettelnde Hunde; Wagon außen /innen und fragwürdige Technik; die Früchte schmecken gut, sind aber keine Pflaumen wie man mir sagte; der Nachbar verzehrt Sonnenblumenkerne; einer von unzähligen Gemüseäckern; eine Büffelfarm

Um elf Uhr etwa sehe ich in der Ferne das besagte "Gokteik Viadukt" und unwillkürlich denke ich: Schön ist etwas anderes. Aber Wikipedia sagt: "Aufgrund der technischen Bedingungen und der topographischen Verhältnisse gilt dieses Bauwerk als Meisterwerk von Weltstandard." 

Nun, die Briten wollten mit dieser Brücke ihr Eisenbahnnetz in Burma ausbauen und beauftragten zum Bau eine amerikanische Firma. Das gesamte Baumaterialien (Stahlträger) wurde aus Pennsylvania angeliefert und an diesen abgelegenen Ort geschafft. Das Bauwerk, am 1. Januar 1900 eingeweiht, ist rund 700 Meter lang und überspannt den 250 Meter tiefer liegenden Talgrund. Angesichts der Lage und der Zeit der Entstehung ist das Viadukt sicher etwas Besonderes. Um 12 Uhr heißt es dann in Naung Pain aussteigen, Rückfahrticket kaufen und in den Gegenzug einsteigen. Um vier bin ich dann wieder zurück in Pyin Oo Lwin, gerüttelt und geschüttelt, aber schön war es doch. 

Bagan


Es eilt zwar noch nicht, aber ich muss mich so langsam Richtung Yangon auf den Rückweg machen. Ich möchte mit dem Bus weiter reisen und da bietet sich Bagan als nächste Zwischenstation an. Ich kenne es zwar schon aber ich finde die Atmosphäre dort einfach wunderbar. Außerdem möchte ich auf dem Weg zurück noch einen Abstecher an die Küste machen und dann ist das die richtige Richtung. Die archäologische Zone dort ist 36 km² groß und einige Teile habe ich noch nicht gesehen und so verbringe ich einen ganzen Tag, inclusive Sonnenuntergang dort. Leider ist es derzeit wegen der letzten Erdbebenschäden nicht mehr erlaubt auf die zum Teil recht hohen Stupas und Tempel zu steigen von denen man eine tollen Blick hat. Es gibt nur noch einen Erdhügel, auf dem sich dann auch hunderte von Menschen ansammeln, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Das ist natürlich nicht ganz so toll. 

Bagan ist zwar eines der wichtigsten touristischen Ziele in Myanmar, aber auf Grund der Größe des Geländes ist man bei vielen Bauwerken auch ganz allein unterwegs. Bei den bekanntesten Tempeln, meist umgeben von Souvenirständen, konzentriert sich der Besucherstrom allerdings. Als mich dann aber eine der Verkäuferinnen lachend anspricht : " I remember you! I remember your teeth!" bin ich doch ziemlich platt. Ich hätte nicht gedacht dass meine Zähne einen so großen Wiedererkennungswert haben. Ich erinnere mich allerdings auch daran, bei ihr etwas gekauft zu haben und auch diesmal gehe ich nicht mit leeren Händen weiter. 

2 und 3: unterirdische Wohn/Schlafstätten für die Mönche.

4 bis 7:  manche Steinmetzarbeiten sind noch gut erhalten, schlechter sieht es mit den Fresken im Inneren aus. Während Kriegszeiten haben Menschen in Tempeln Zuflucht gesucht und darin gewohnt. Manches wurde aber auch von "Kunstliebhabern" entfernt und außer Landes gebracht. 

Pyay


Die Fahrt von Bagan nach Ngapali an der Küste in einem Aufwasch zu machen ist mir zu heftig. Das wären ungefähr 20 Stunden Busfahrt, also mache ich in Pyay einen Zwischenstopp. Busfahren ist hier zwar eine unruhige Angelegenheit doch im Vergleich zu Nepal das reinste Vergnügungen. Die Straßen erinnern mich sehr an unsere Landstraßen in den sechziger und siebziger Jahren mit Schlaglöchern und einem Flicken am andern.


1 u. 2: Stupa in Pyay, ihr gegenüber eine riesige Buddhastatue 

3 u. 4: Armselige Behausungen mit Aussicht auf den Irrawaddy; Kind mit seiner Waschschüssel zur Morgentoilette.

5: Hier wird mein Mittagessen zusammengestellt. An den Ständen gibt es oft nur kalte Küche

6: Bauhelm ist bei den Mopedfahrern groß in Mode. 

Ngapali 


Für die Fahrt von Pyay nach Ngapali wähle ich wieder mal den Nachtbus, so ist immerhin eine Hotelübernachtung gespart. Der Bus ist aber kein reiner Passagierbus, das hintere Drittel, der Mittelgang sowie der Dachträger sind vollgestopft mit Säcken, Kisten und Körben, hauptsächlich gefüllt mit Obst und Gemüse. Die freigehaltenen Sitze reichen gerade für die gebuchten Passagiere. Wer später noch zusteigt bekommt einen Notsitz. Unterwegs gibt es dann zahlreiche Stopps um noch mehr Waren aufzuladen. In der Früh um drei fährt der Bus ein Lager an wo alles ausgeladen wird. Nach einer Stunde geht es weiter und um 5 sind wir in Ngapali. 

Nach zwei Stunden Schlaf möchte ich zuerst mal den vielgerühmten Strand sehen der 50 m jenseits der Straße liegt und ich bin nicht enttäuscht. Heller breiter Sandstrand, glasklares Wasser und kaum eine Menschenseele unterwegs. Meinen Magen beeindruckt das aber wenig, Hunger meldet sich. Vor und während langen Busfahren esse ich meisten nichts um Toilettengänge zu vermeiden. Also leihe ich mir in meiner Unterkunft ein Fahrrad und mache mich auf die Suche. Zehn Kilometer weiter am Strand soll es ein Café geben und ich hoffe auf einen schönen Cappuccino plus Frühstück. Der Cappuccino ist dann auch lecker, übrigens aus lokalem Kaffee gebraut, und als Frühstück gibt es Schoko-Käsekuchen. Beim Kaffee fällt dann auch meine Entscheidung bezüglich Weiterreise nach Yangon. Ich kann entweder wieder zwei Tage im Bus sitzen oder einen Tag länger bleiben und fliegen, was natürlich fast zehnmal teurer ist. Ich entscheide mich für den Flug und mache mich auf den Weg zum kleinen Flughafen in Thandwe etwas außerhalb von Ngapali. Der freundliche junge Mann an einem Schalter bietet mir einen Flug für knapp über hundert Dollar an meint aber in einem Reisebüro im Dorf wäre es sicher billiger.  Also wieder ins Dorf radeln, Reisebüro suchen, nachfragen und tatsächlich, das hat zwanzig Dollar gespart. Die Zeit in Ngapali vergeht wie im Flug mit Radeln, Strandspaziergängen und ein wenig planschen. 

1 - 3: Hier braucht man sich keinen Platz zu reservieren

4 - 6: Fischerboote im kleinen Hafen. Der Fang wird verkauft oder getrocknet

7 u. 8: Schüler sammeln an der Straße Abfall. Ich hoffe, das macht Schule.